Die aktuellen Preise von Pfizer für den zusammen mit dem deutschen Partner BioNTech entwickelten Impfstoff orientierten sich an dem Bemühen der US-Regierung, die Pandemie unter Kontrolle zu bekommen und genügend Impfdosen zu sichern, so Frank D'Amelio. Im Augenblick verlangt Pfizer von der US-Regierung 19,50 US-Dollar (ungefähr 16,32 Euro) pro Dosis – und Amit weit weniger als den üblichen 150 oder 175 US-Dollar pro Dosis, die das Unternehmen normalerweise für einen Impfstoff einnimmt, wie D'Amelio auf einer Veranstaltung des Unternehmens im Februar erklärt hatte.
Aber, so der Finanzchef, "normale Marktbedingungen werden einsetzen", wenn sich die globale Pandemie in eine endemische verwandele, sagte D'Amelio nun letzte Woche. Die neue Situation könne sich zum Vorteil von Pfizer auswirken, so der Manager, da die Impfung zu 95 Prozent wirksam sei, die höchste Rate unter den drei Impfstoffen, die derzeit für den Einsatz in den USA zugelassen sind.
"Faktoren wie Wirksamkeit, Booster-Fähigkeit, klinischer Nutzen werden im Grunde sehr wichtig werden, und wir sehen das offen gesagt, als eine bedeutende Chance für unseren Impfstoff aus einer Nachfrageperspektive, aus einer Preisperspektive, angesichts des klinischen Profils unseres Impfstoffs", fügte D'Amelio am vergangenen Donnerstag während einer Konferenz hinzu. Pfizer gehe jedoch davon aus, dass die Regierungen die Hauptabnehmer seines Impfstoffs bleiben würden, da sich die Pandemie bis ins Jahr 2022 hinziehen werde und die Preise in dieser Zeitspanne niedrig gehalten werden.
Der in Manhattan ansässige Pharmariese rechnet in diesem Jahr bereits mit einem Umsatz von etwa 15 Milliarden US-Dollar mit dem COVID-Impfstoff und einer Gewinnspanne von mehr als 20 Prozent der Gesamteinnahmen. Diese Gewinne könnten sogar noch größer werden, sobald Pfizer aus dem "Pandemie-Preisumfeld" herauskommt, erklärte D'Amelio den Investoren letzten Monat. "Offensichtlich werden wir mehr über den Preis bekommen", sagte er auf der Gewinnmitteilung von Pfizer. "Und ganz klar ... je mehr Volumen wir durch unsere Fabriken schicken, desto niedriger werden die Stückkosten."
Pfizer glaube auch, dass es "immer wahrscheinlicher" werde, dass die Menschen eine "jährliche Auffrischungsimpfung" benötigen, um die COVID-19-Varianten abzuwehren, die auf der ganzen Welt aufgetaucht sind, so D'Amelio weiter. Pfizer hat eine Studie über eine dritte Impfstoffdosis gestartet, um die Varianten zu bekämpfen. Dazu D'Amelio: "Wir sehen dies nicht als ein einmaliges Ereignis, sondern als etwas, das in absehbarer Zeit anhalten wird."
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