"Muss ein Ende haben" – Texas und Missouri heben Maskenpflicht und Corona-Auflagen für Firmen auf

Die beiden US-Bundesstaaten Texas und Missouri heben die Maskenpflicht auf – und auch die wegen der Pandemie eingeführten Kapazitätsbegrenzungen für Restaurants und andere Unternehmen. Angesichts der fortschreitenden Impfkampagne brauche man die Vorschriften nicht mehr.

"Jetzt ist die Zeit, Texas zu 100 Prozent zu öffnen", sagte der republikanische Gouverneur Greg Abbott am Dienstag. Die Zeit für Einschränkungen der Wirtschaft sei angesichts der fortschreitenden Impfkampagne vorbei. "Das muss ein Ende haben", sagte Abbott. Die Aufhebung der Maskenpflicht und der Kapazitätsgrenzen werde ab Mittwoch gelten.

Die rund 29 Millionen Einwohner des südlichen Bundesstaats bleiben aufgerufen, sich an die medizinischen Ratschläge zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu halten. Man brauche aber keine staatlichen Vorschriften mehr, sagte Abbott. Falls die Auslastung der Krankenhäuser in einem Bezirk wider Erwarten stark steigen sollte, könne die Region neue Beschränkungen verhängen. Es dürften jedoch auch dann bei Verstößen, zum Beispiel gegen eine mögliche örtliche Maskenpflicht, keine Strafen verhängt werden, sagte Abbott.

Die Chefin der US-Gesundheitsbehörde CDC hatte erst am Montag davor gewarnt, die Corona-Auflagen voreilig aufzuheben. Dafür sei jetzt noch nicht die Zeit, mahnte sie. Der renommierte Physiologe und Corona-Experte Ashish Jha von der Brown University in Providence, Rhode Island, kommentierte auf Twitter, mit dem Aufheben der Corona-Auflagen gehe Gouverneur Abbott "ein großes Risiko für das Leben der Menschen" ein.

Der Gouverneur von Mississippi, Tate Reeves, erklärte, ab Mittwoch würden alle Anordnungen zum Tragen von Masken und Kapazitätsbegrenzungen für Restaurants und Firmen beendet. "Es ist Zeit", schrieb der Republikaner auf Twitter. In diesem Bundesstaat leben rund drei Millionen Menschen.

Die Zahl der Neuinfektionen in den USA ist seit Anfang des Jahres stark zurückgegangen – von über 200.000 pro Tag auf durchschnittlich gut 60.000. Experten warnen jedoch, dass es auch wegen der neuen Varianten des Virus erneut zu einem Anstieg kommen könne.

In Texas wurden Abbott zufolge bereits 5,7 Millionen Dosen Impfstoff verabreicht. Die Anzahl der Impfungen werde jetzt weiter um etwa eine Million pro Woche steigen, versprach er. Bei der Aufhebung der Auflagen berief sich Abbott auf Schätzungen zur Dunkelziffer bereits überstandener Infektionen. Bislang habe es in Texas 2,5 Millionen bestätigte Infektionen gegeben. In Wirklichkeit könnten bereits rund zehn Millionen Menschen eine Infektion gehabt haben, mutmaßte er.

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(rt/dpa)