Donald Trump hat seinen ersten öffentlichen Auftritt nach seinem Auszug aus dem Weißen Haus bereits geplant. Seit diesem Samstag steht der ehemalige US-Präsident auf der Rednerliste der jährlichen Konferenz CPAC. Die Veranstaltung konservativer Aktivisten findet dieses Jahr in Orlando in Florida statt. Seit dem Ende seiner Präsidentschaft lebt Trump in dem US-Bundesstaat.
Wie der Nachrichtensender CNN und die New York Times berichteten, wolle der 74-Jährige am 28. Februar unter anderem über die Zukunft der Republikanischen Partei sprechen. Als weitere Redner sind bei dem Event, das vom 25. bis zum 28. Februar stattfindet, unter anderem der ehemalige Außenminister Mike Pompeo, der frühere US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, und die frühere Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, angekündigt.
Inzwischen entzweit die Republikanische Partei ein Richtungsstreit, zu dem Trump aktiv beiträgt. Erst am 16. Februar hatte der 45. US-Präsident den Top-Republikaner im US-Senat und seinen einstigen Verbündeten Mitch McConnell offen angegriffen. In einer langen Mitteilung rief Trump die republikanischen Senatoren dazu auf, sich von McConnell als führenden Republikaner in der mächtigen Parlamentskammer abzuwenden:
"Wenn die republikanischen Senatoren an ihm festhalten, werden sie nicht wieder gewinnen. Er wird niemals tun, was getan werden muss oder was für unser Land richtig ist."
Trump beschimpfte McConnell als "mürrischen, übellaunigen und ernsten politischen Nichtsnutz".
Die Erstürmung des US-Kapitols durch Trumps Anhänger am 6. Januar hatte zum Bruch zwischen den beiden Republikanern geführt. McConnell gab Trump eine Mitschuld an dem Angriff auf den Kongress. Im Amtsenthebungsverfahren, mit dem die Demokraten den ehemaligen Präsidenten wegen "Anstiftung zum Aufruhr" zur Verantwortung ziehen wollten, stimmte McConnell jedoch gegen eine Verurteilung von Donald Trump. McConnell und andere Republikaner hielten das Verfahren für verfassungswidrig, da es sich gegen einen Ex-Präsidenten richtete. Nachdem die Demokraten zum zweiten Mal mit einem Amtsenthebungsverfahren gescheitert sind, steht dem abgewählten US-Präsidenten aber die Rückkehr in die Politik und möglicher Kandidatur für die Wahlen 2024 nichts im Wege.
Lara Trump hat Spekulationen befeuert, dass sich ihr Schwiegervater Donald Trump um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner für die Wahl 2024 bewerben könnte. "Er hat uns gesagt, dranzubleiben; dass dies nicht vorbei ist für ihn. Und er hat angedeutet, dass er wahrscheinlich daran interessiert wäre, 2024 wieder anzutreten", sagte Lara Trump, Ehefrau von Eric Trump, am Samstag (Ortszeit) dem Fernsehsender Fox News. Trump sei der Anführer der Republikanischen Partei und derjenige, an den sich alle wenden würden, um Unterstützung für die Kongresswahlen 2022 oder darüber hinaus zu bekommen.
Trump hat seit seiner Wahlniederlage Millionen US-Dollar an Spenden gesammelt, die er für die Unterstützung ihm nahe stehender Kandidatinnen und Kandidaten einsetzen könnte, um sich auch nach dem Ende seiner Präsidentschaft Einfluss zu sichern. Seit längerem halten sich Gerüchte, dass Schwiegertochter Lara Trump die Kandidatur für einen Senatssitz im Bundesstaat North Carolina anstrebt.
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(rt/dpa)