Neuen Enthüllungen im Fall der inhaftierten Ghislaine Maxwell bieten einen weiteren Einblick in die Abgründe der Machenschaften um den mutmaßlich von dem Milliardär und verurteilen Pädophilen Jeffrey Epstein betrieben Sexring.
Seit vergangenem Juli sitzt Maxwell im Metropolitan Detention Center im New Yorker Stadtteil Brooklyn im Gefängnis. Am Mittwoch stimmte nun die Bundesrichterin am District Court for the Southern District of New York, Loretta Preska, der Veröffentlichung bislang versiegelter Gerichtsdokumente in ihrem Fall zu. Die in den Akten enthaltenen Zeugenaussagen belasten nicht nur Maxwell schwer, sondern auch einen weiteren mutmaßlich in die Machenschaften involvierten Prominenten – Prinz Andrew.
Den Zeugenaussagen nach zu urteilen verleitete Maxwell rund hundert minderjährige Mädchen dazu, sich zu ihrem und Epsteins Vergnügen "zu küssen, zu tanzen und sich gegenseitig auf sexuelle Weise zu berühren".
Einer weinenden 15-Jährigen "Sklavin" habe sie zudem gegen deren Willen den Reisepass abgenommen. Zuvor habe sich das Mädchen geweigert, Sex mit Epstein zu haben.
Von Epsteins ehemaliger Haushälterin wurde die 59-Jährige beschuldigt, es über einen Zeitraum von zehn Jahren geduldet zu haben, dass mindestens 100 Mädchen Epstein mit sexuellen Massagen zu Diensten waren.
Eine Notiz mit Bezug zu einem minderjährigen Mädchen, das im Anwesen des Pädophilen zu "Trainingszwecken" verkehrt haben soll, sei demzufolge von den Behörden in einer Mülltonne gefunden worden.
Die Anwälte von Epsteins prominentestem Opfer Virginia Roberts Giuffre betonten, die zerstörerische Natur der Beweise, die in den nun geöffneten Gerichtsakten enthüllt worden sein.
"Jetzt besitzen wir tatsächliche Zeugenaussagen und Beweise dafür, dass [Maxwell] Jeffrey Epstein junge Mädchen für Sex beschaffte, mit dem sie ein Haus und ihr Leben teilte, was die Anschuldigungen von Frau Giuffre untermauert."
Unter Berufung auf Flugprotokolle erklärten Roberts Giuffres Anwälte, es gebe Beweise, dass Maxwell und Roberts Giuffre mindestens 20-mal gemeinsam gereist seien, während das Opfer noch minderjährig gewesen sei.
Auch der Sohn der britischen Königin, Prinz Andrew, wird namentlich erwähnt. In einer eidesstattlichen Erklärung gab der ehemalige Freund von Roberts Guiffre, Andrew Figueroa, zu Protokoll, dass diese dem britischen Royal bei drei verschiedenen Gelegenheiten auf Maxwells und Epsteins Anweisung hin sexuell zur Verfügung stehen musste.
Bereits im November 2019 war Prinz Andrew von allen offiziellen Auftritten als Royal zurückgetreten.
Maxwell hatte in einem vorherigen Prozess ausgesagt, nichts von den Missbrauchsvorwürfen gegen Epstein gewusst zu haben. In einer eidesstattlichen Erklärung vom Juli 2016 behauptete sie, von den Missbrauchsvorwürfen gegen Epstein "wie jeder andere, wie der Rest der Welt" aus den Medien erfahren zu haben.
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