Republikanische Kongressabgeordnete: "Hitler hatte in einer Sache recht"

Die republikanische Kongressabgeordnete Mary Miller hat sich in einer Rede bei einer Pro-Trump-Veranstaltung in Washington auf Hitlers "Mein Kampf" berufen. In einer Sache habe Hitler recht gehabt, so die Abgeordnete, die damit scharfe Reaktionen auslöste.

Mary Miller, neu gewählte Abgeordnete des Repräsentantenhauses in Illinois, zitierte am Dienstag aus "Mein Kampf" von Adolf Hitler bei einer Protestkundgebung gegen die Zertifizierung der US-Wahlergebnisse im US-Kongress:

"Wenn wir ein paar Wahlen gewinnen, werden wir immer noch verlieren, wenn wir nicht die Herzen und Köpfe unserer Kinder gewinnen. Das ist der Kampf. Hitler hatte in einer Sache recht. Er sagte: 'Wer die Jugend hat, hat die Zukunft'", erklärte Mary Miller, während sie aus "Mein Kampf" zitierte.

Der Nationaldirektor und CEO der Anti-Defamation League verurteilte die Äußerungen von Miller scharf und twitterte: "Hitler hatte in nichts recht – und seinen Namen in diesem oder einem anderen Kontext aufzurufen, ist völlig beleidigend und missachtet die Millionen, die durch das hasserfüllte Völkermordregime der Nazis ums Leben kamen."

Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch bezeichnete der Gouverneur von Illinois, J. B. Pritzker, Millers Äußerungen als "unfassbar und widerlich". Er forderte die Republikaner in Illinois auf, "diese abscheulichen, bösen Äußerungen in ihrer Partei zu verurteilen".

Trump nahm selbst am Mittwoch an der Protestkundgebung gegen die Wahlergebnisse unter dem Motto "Stop the Steal" ("Stoppt den Diebstahl") teil. Neben mehreren Tausend Trump-Anhängern waren auch rechtsextreme Gruppen wie die "Proud Boys" in Washington dabei. Nach dem Pro-Trump-Marsch stürmten Demonstranten das Kapitol. Sie wollten die Volksvertreter daran hindern, den Wahlsieg Joe Bidens offiziell anzuerkennen.

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