USA: Anführer der "Proud Boys" im Vorfeld der Pro-Trump-Demo verhaftet

Einen Tag vor der Pro-Trump-Demo in Washington wurde der Anführer der "Proud Boys" verhaftet. Am Abend vorläufig freigelassen, darf er aber die Stadt vor Juni 2021 nicht mehr betreten. Die Trump-Anhänger bereiten sich indessen auf einen "historischen Tag" vor.

Am Tag vor der geplanten Pro-Trump-Demonstration am 6. Januar in Washington wurde einer der führenden Protagonisten der Trump-Anhänger von der Polizei verhaftet. Henry "Enrique" Tarrio, der Anführer der Gruppe "Proud Boys", wurde unmittelbar nach seiner Einreise nach Washington vom Metropolitan Police Department in Gewahrsam genommen. Gegen ihn lag ein Haftbefehl wegen Sachbeschädigung vor. Darüber hinaus wurden nach Angaben der Polizei zwei Schusswaffen-Magazine bei Tarrio gefunden, was in Washington verboten ist. Tarrio wurde dem Haftrichter vorgeführt und vorläufig freigelassen. Er darf aber das Stadtgebiet von Washington bis zu seinem nächsten Gerichtstermin am 8. Juni nicht betreten.

Die Washington Post berichtet, der Sachbeschädigungsvorwurf beziehe sich auf das Verbrennen eines "Black Lives Matter"-Transparents, das von einer Kirche entwendet worden sei. In einem Interview gegenüber der Washington Post am 18. Dezember 2020 gestand der 36-Jährige seine Beteiligung an der Aktion.

Tarrio und seine Organisation "Proud Boys" unterstützen US-Präsident Donald Trump bei seinem Versuch das Ergebnis der US-Wahlen vom 3. November 2020 anzufechten. In einem der TV-Duelle vor der Präsidentenwahl sagte Trump: "Proud Boys haltet euch zurück und haltet euch bereit."

Nach offiziellen Angaben hat Joe Biden bei der Wahl 306 Wahlmännerstimmen für sich gewonnen, Trump nur 232. Trump betont, dass eine umfangreiche Wahlmanipulation stattgefunden habe und Joe Biden aufgrund dessen die Mehrheit der Wahlmännerstimmen auf sich vereinen konnte. Die Demokraten werfen ihrerseits Trump vor, Wahlbetrug im Bundesstaat Georgia in Auftrag gegeben zu haben.

Für den 6. Januar rufen Trump und seine Anhänger zu einem Marsch auf das Weiße Haus in Washington auf. Am gleichen Tag soll der US-Kongress zusammenkommen, um die Ergebnisse der Präsidentenwahl zu bestätigen. Auf Twitter kündigte der US-Präsident an, es werde ein "historischer Tag".

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