In einem Interview mit CNN vom Sonntag bekräftigte Microsoft-Mitbegründer Bill Gates, dass trotz der Fortschritte in der pandemischen Lage des Landes noch ein weiter Weg vor den Vereinigten Staaten liege. Der Milliardär empfahl, dass alle Bars und Restaurants in den kommenden vier bis sechs Monaten landesweit "traurigerweise" schließen müssten, um die täglichen Fallzahlen zu reduzieren. Gates stellte des Weiteren die Hypothese auf, dass eine Rückkehr zur Normalität erst in zwölf bis 18 Monaten möglich sei, wenn die Krise "gut gehandhabt" werde. Dies soll ebenfalls ein internationales Engagement der USA umfassen, "anderen Staaten bei der Beseitigung der Krankheit" zu helfen.
Gates äußerte sich ebenfalls besorgt über die mangelnde Bereitschaft des noch amtierenden US-Präsidenten Donald Trump, seine Wahlniederlage einzugestehen. Laut ihm erschwert dies die Verteilung von Impfstoffen. Der stockende Übergang von der jetzigen zur nächsten US-Administration verkompliziere die Dinge nur noch zusätzlich. Die neue Regierung unter Biden sei "bereit, auf tatsächliche Experten zu hören und diese nicht anzugreifen", sagte der Milliardär gegenüber CNN. Gates gab nicht an, welche Komplikationen durch den stockenden Übergangsprozess möglich seien. Von der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel (FDA) und den Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention (CDC) wurde bereits ein Impfstoff genehmigt. Laut CDC-Direktor Dr. Robert Redfield können US-Bürger damit rechnen, dass bereits am Montag die ersten Impfdosen verteilt werden.
Dank seiner Spenden für die Entwicklung und Bereitstellung von Impfstoffen sowie eines viralen Videos aus dem Jahr 2015, in dem Gates eine ähnliche Pandemie vorhersagt, für die die Menschheit nicht gerüstet sei, ist dieser von den Mainstream-Medien zum Corona-Experten erkoren worden. Sein Werben für Impfstoffe und Lockdowns hingegen hat ihm vor allem seitens konservativer Stimmen des Landes scharfe Kritik entgegengebracht. Die Schließung von Betrieben hat in den USA ähnlich wie hierzulande der Wirtschaft einen starken Schaden versetzt und zahlreiche Menschen in die Existenznot getrieben.
In den letzten Wochen hat die Zahl positiver Corona-Befunde in den USA ein neues Rekordhoch erreicht. Bislang wurden rund 290.000 Todesfälle im Zusammenhang mit einem positiven Befund registriert. Gates sagte, er habe gedacht, dass die Vereinigten Staaten "besser" im Umgang mit einer Pandemie wären. Auf die Frage, ob und wann sich der Milliardär selbst impfen lassen werde, entgegnete dieser, dass er sich in der Öffentlichkeit impfen werde, um das Vertrauen in der Bevölkerung zu stärken. Zuvor stimmten bereits die ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton, George W. Bush und Barack Obama einer öffentlichen Impfung zu.
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