Joe Bidens "Corona-Berater", der Epidemiologe Dr. Michael Osterholm, wünscht sich einen landesweiten Lockdown. Es stünden bezüglich COVID-19 nun die "dunkelsten Monate" bevor. Eine gewisse Müdigkeit und Unzufriedenheit würde die Bereitschaft der Menschen beeinträchtigen, sich an die Coronaregeln zu halten. Dies würde die täglichen Fallzahlen jedoch auf einen neuen Höchststand treiben. Gegenüber MSNBC sagte Osterholm:
Machen Sie sich bereit. Wir werden 200.000 oder mehr Fälle pro Tag haben, und wir müssen uns in unseren Krankenhäusern darauf vorbereiten.
Ein nationaler Lockdown sei erforderlich, um "diese Infektionsrate so weit herunterzufahren, dass wir sie tatsächlich unter Kontrolle bringen können". Die Einhaltung der Regeln sei hierfür jedoch entscheidend. Osterholm verwies in diesem Zusammenhang auf den Erfolg bei der Kontaktnachverfolgung "in China und anderswo" und behauptete, die USA hätten bisher im Kampf gegen die Pandemie versagt.
Ein Lockdown könne dazu beitragen, den "wirtschaftlichen Schmerz und das wirtschaftliche Leid" zu bekämpfen, das dadurch entstehe, dass Menschen nicht arbeiten können und Unternehmen zur Schließung gezwungen werden. Es müsse daher darum gehen, mit "eigenem Geld" die "Menschen für den Verlust ihres Arbeitsplatzes zu entschädigen", so Osterholm. "Das wäre eine ganz andere Art des Lockdowns, bei der die Menschen nicht leiden würden."
Unterschiedliche Strategien im Umgang mit dem Coronavirus waren eins der zentralen Wahlkampfthemen. Während US-Präsident Donald Trump das Land wieder hochfahren und die Wirtschaft schnell in Schwung bringen möchte, hatte sich sein Herausforderer Joe Biden zurückhaltender gezeigt. Von einem landesweiten Lockdown hatte er jedoch bislang nicht sprechen wollen. Nun im Glauben, die Wahl für sich entschieden zu haben, scheint Biden jedoch genau dies anzustreben.
Mehr zum Thema - Joe Biden will zuerst eine "Corona-Taskforce" ins Leben rufen