Trump zu Hunter Bidens Festplatte: "Daten machen es 10-Prozent-Joe unmöglich, Präsident zu werden"

Hunter Biden soll die Festplatte, deren kompromittierender Inhalt geleakt worden war, zurückgefordert haben. Donald Trump nennt die Veröffentlichung ein "Desaster" für die Biden-Familie – und sein ehemaliger Strategieberater Steve Bannon versichert, mehr werde kommen.

In den USA zeigen sich bereits erste Reaktionen auf die teilweise Veröffentlichung von Daten von der Festplatte eines Notebooks, das allem Anschein nach Hunter Biden gehören soll – dem Sohn Joe Bidens, der als Einziger gegen den amtierenden US-Präsidenten Donald Trump um das Oval Office kämpft. Trump verlachte seinen Konkurrenten als korrumpiert und sprach ihm jede Siegeschance ab: 

Hunter Bidens Laptop ist eine Katastrophe für die gesamte Biden-Familie, aber besonders für seinen Vater Joe. Es ist nun eine erwiesene Tatsache und kann nicht geleugnet werden, dass all diese Informationen stichhaltig sind. Das macht es für "50-Prozent-Joe" oder "Zehn-Prozent-Joe" unmöglich, jemals das Amt des Präsidenten zu übernehmen.

Der in der New York Post teilweise wiedergegebene Inhalt der Festplatte, die Trumps persönlicher Anwalt Rudy Giuliani vom Besitzer einer Computerreparaturwerkstatt im US-Bundesstaat Delaware erhielt, sorgte für großen Rückhall in den Medien – dieser zeigte sich für Biden äußerst schädlich, dessen landesweiten Umfragewerte zusehends abrutschten. Nicht einmal das Unterdrücken der diesbezüglichen Berichterstattung in den sozialen Netzwerken (damit begründet, diese Information könne nicht faktisch überprüft werden) und Bidens eigene Kritik an der Veröffentlichung als angebliche "Hetzkampagne" konnten dem entgegenwirken.

Zu den von der New York Post veröffentlichten Daten gehören E-Mails, die darauf hindeuten, dass auf der einen Seite Hunter Biden von der Position seines Vaters als Vizepräsident bei ausländischen Unternehmen profitierte und dass auf der anderen Seite sein Vater von diesen Geschäften wusste – obwohl er in der Vergangenheit erklärte, von nichts gewusst zu haben.

Andere veröffentlichte Daten enthalten unzüchtiges Bildmaterial von Hunter Biden. Eine Datei zeige allem Anschein nach eine Crackpfeife, die an seinem Mund hängt.

Außerdem kündigte der ehemalige Chefstratege des Weißen Hauses Steve Bannon, zur Hilfe bei der Veröffentlichung der Daten von Hunter Biden hinzugezogen, die Veröffentlichung weiterer Materialien an. Darunter sollen sich auch E-Mails befinden, die, wie er behauptet, von Hunter Bidens Anwalt stammen – und in denen dieser die Festplatte zurückverlangt. Gegenüber dem Sender Sky News gab Bannon bekannt:

Hunter Bidens Anwalt hat sowohl telefonisch als auch per E-Mail Kontakt zu uns aufgenommen. Er sagte: "Hey, ich brauche die Festplatte wieder."

"Sie geben zu, dass es ihre Festplatte ist", unterstrich Trumps ehemaliger Strategieberater. Er betonte ferner,  falls die E-Mails freigegeben werden müssten, "werden wir sie freigeben".

In einem separaten Interview mit Revolver News am Wochenende versprach Bannon:

Wir haben bereits all die verschiedenen Mechanismen in Gang gesetzt, die alles freigeben werden. […] Die Bidens stehen kurz davor, mit mehreren Berichten aus verschiedenen Medienhäusern konfrontiert zu werden, die auf Beweisen jenseits der Festplatte gründen.

Die Demokraten stellten dennoch die Authentizität der veröffentlichten Informationen in Frage – obwohl der Bericht in einer der ältesten Zeitungen der USA veröffentlicht wurde. Viele von ihnen sprechen von "russischer Desinformation", mit der die Präsidentschaftswahlen in den USA beeinflusst werden sollen. Allerdings blieben sie bislang jegliche Beweise für derartige Behauptungen schuldig.

Giuliani und Bannon wehrten sich vehement gegen die Behauptungen der Demokraten, dass es sich um eine Desinformationskampagne handeln könnte. Laut Giuliani soll der Ladenbesitzer, der das Laufwerk zunächst in Besitz nahm, es jedoch als Auftraggeber innerhalb der AGB-Frist samt seinem Laptop zurückzuholen (und die Reparatur zu bezahlen) versäumte, so große Angst um sein Leben gehabt haben, dass er das Laufwerk mehrfach kopierte und zwei Sicherungskopien an zwei verschiedene Freunde weiterleitete. Dies solle gewissermaßen als Versicherungspolice fungieren – "für den Fall, dass er getötet wird", so Giuliani.

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