Zwei Mitglieder der Boogaloo Boys (oder Boog Bois), einer rechtsextremen US-Bewegung, wurden kürzlich festgenommen und verhaftet. Ihnen wurde vorgeworfen, dass sie die islamische Organisation Hamas in Palästina materiell unterstützt hätten. Gemäß einer Erklärung des US- Justizministeriums wurden Michael Robert Solomon (30) und Benjamin Ryan Teeter (22) am 3. September festgenommen, hieß es in der Jerusalem Post.
Nach Angaben des Justizministeriums seien die beiden Männer von einem angeblichen Hamas-Mitglied gefasst worden, das sich fingiert bereit erklärt hatte, gegen Bargeld als Söldner für die Gruppe zu dienen. Sie hätten später Waffen für den sich als Hamas-Mitglied getarnten V-Mann des FBI besorgt. Die Männer dachten, sie könnten mit dem angeblichen Hamas-Mitglied zusammenarbeiten, um den "Sturz des multiethnischen Staates" USA zu unterstützen. Boogaloo Boys sehen die Palästinenser als Opfer der US-Politik und daher offenbar als potenzielle Partner ihrer Bewegung.
Nach Angaben der Abteilung sind Solomon und Teeter Mitglieder der rechtsradikalen Boogaloo-Bewegung, die angestrebt, im Zuge von Protesten gegen die Polizeigewalt in den USA sowohl die Polizei als auch andere öffentliche Einrichtungen anzugreifen. Sie seien auch Mitglieder einer Untergruppe der Bewegung Namens "Boojahideen", was eine Anspielung auf das arabische Wort "Mudschahedin" ist.
Unter die jüngsten Proteste gegen Polizeigewalt nach dem Tod von George Floyd und infolge der Corona-Maßnahmen in den USA mischten sich seinerzeit teils auch schwer bewaffnete Weiße in Hawaii-Hemden, die einen zweiten Bürgerkrieg für die USA ersehnen. Es handelt sich hier um sogenannte "Boogaloo Boys", eine militante Gruppe, die aus einer Internetgruppierung hervorgegangen war, sich aber längst zu einer radikalen Bewegung entwickelt hat.
Boogaloo-Boys wollen die Spirale der Gewalt bei den Protesten in USA dazu nutzen, dass breitere Gesellschaftsschichten die US-Regierung mit ihren Exekutivorganen als Feind der Bevölkerung ausmachen und am Ende gewaltsam gegen sie vorgehen. Allerdings rätseln Behörden und Journalisten noch, welcher Ideologie die "Boog Bois" anhängen, von denen die meisten offenbar weder klassische Linksextreme noch Rechtsextreme sind. Sie wurden bekannt, als US-Präsident Donald Trump im Mai linksradikale Gruppierungen aus dem antifaschistischen Spektrum für die Gewaltexzesse in Amerikas Städten verantwortlich machte. Es wurde dann später in US-Medien berichtet, dass Boogaloo-Militante sich unter George-Floyd-Proteste und linksradikale Proteste gemischt hätten, um die Gewaltspirale und Stimmung weiter anzuheizen.
Es gebe zahlreiche Hinweise darauf, dass Rechtsradikale hinter etlichen Eskalationsversuchen standen. In New York sollen sie seinerzeit bei gewalttätigen Protesten mit hochgradig organisierten Nachschublinien und der Vorbereitung informeller Erste-Hilfe-Stationen für Verletzte aufgefallen sein.