Aufgrund der Schüsse vor dem Amtssitz des US-Präsidenten musste Donald Trump am Montag seine Pressekonferenz im Weißen Haus unterbrechen. Recht schnell war jedoch klar, dass die Schüsse von einem Sicherheitsbeamten abgegeben wurden.
Der Secret Service teilte dann in der Nacht zum Dienstag mit, der 51-Jährige habe behauptet, er hätte eine Waffe und sei dann auf den Beamten zugerannt. Dabei habe er ihn mit einem Gegenstand in der Hand in Schießhaltung bedroht.
Die Stellungnahme ließ offen, ob der Mann tatsächlich eine Waffe mit sich führte. Ein Reporter des Senders CNN berichtete kurz zuvor unter Berufung auf Ermittlerkreise, dass er unbewaffnet gewesen sei.
Der am Oberkörper von den Kugeln getroffene 51-Jährige und der Sicherheitsbeamte wurden in Krankenhäuser gebracht. Der Mann sei nicht in den Komplex rund um das Weiße Haus eingedrungen und keine der zu schützenden Personen sei in Gefahr gewesen, betonte der Secret Service.
Die Pressekonferenz am Montag wurde nach nur wenigen Minuten abgebrochen. Mit einem Laut der Verwunderung blickte der US-Präsident kurz in den Raum und verließ ihn dann wortlos. Ein Secret Service Mitarbeiter sei an ihn herangetreten und habe ihm zugeflüstert, dass er mitkommen soll, erklärte Trump dazu.
Der Pressetermin wurde kurze Zeit später fortgeführt:
Sie waren überrascht, ich war überrascht und ich denke auch, dass das ziemlich ungewöhnlich war", sagte Trump.
Auf die Frage, ob er in den Bunker unter dem Weißen Haus gebracht worden wäre, antwortete Trump, die Sicherheitsleute hätten ihn lediglich zurück in sein Büro ins Oval Office gebracht, bis die Lage nach knapp zehn Minuten bereinigt gewesen sei.
Die Welt ist immer schon ein gefährlicher Ort gewesen", so Trump.
Anschließend lobte er den Secret Service, dessen Arbeit fantastisch sei. Er fühle sich sehr sicher und habe keine Sekunde daran gedacht, nicht wieder in den Presseraum zurückzukommen. "Sehe ich aufgewühlt aus?", fragte Trump rhetorisch auf die Nachfrage eines Medienvertreters zu seinem Befinden. Ein vollständiger Bericht über das Vorkommnis werde folgen, versprach der US-Präsident.
Auch noch Stunden nach dem Vorfall war das Weiße Haus weiträumig abgeriegelt, berichtete ein dpa-Reporter aus Washington. Dutzende Wagen versperrten die Zugangswege zum Amtssitz des US-Präsidenten. Auch auf dem Dach des Hauses hatten Sicherheitsleute Stellung bezogen.
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(rt/dpa)