Rock-Legende Neil Young verklagt Trump-Team wegen Verwendung seiner Songs

Wegen Verwendung seiner Songs bei einer Ansprache von US-Präsident Donald Trump hat der Rockstar Neil Young (74) rechtliche Schritte gegen das Trump-Team eingeleitet. Das Wahlkampfteam hatte unter anderem den bekannten Song "Rockin’ in the Free World" genutzt.

In einer Klage wegen Urheberrechtsverletzung schreibt Young unter anderem, er könne es nicht erlauben, dass seine Musik als "'Titelsong' für eine spalterische, un-amerikanische Kampagne von Ignoranz und Hass" benutzt werde.

Der Musiker veröffentlichte die Klageschrift am Dienstag auf seiner Webseite "Neil Young Archives". Sein Anwalt bestätigte der Nachrichtenseite The Hill, dass die Klage bei einem Bezirksgericht in New York eingereicht wurde.

Die Vorwürfe drehen sich um die nicht genehmigte Verwendung der Songs "Rockin' in the Free World" und "Devil's Sidewalk". Sie wurden etwa im Juni bei einer Trump-Kundgebung in Tulsa im US-Bundesstaat Oklahoma gespielt. Young verlangt unter anderem Schadenersatz. Doch inwieweit eine Klage Erfolgsaussichten hat, ist umstritten.

Das Wahlkampfteam von Trump zahlte offenbar ordnungsgemäß für die Veranstaltungen Gebühren an die US-amerikanische Verwertungsgesellschaften American Society of Composers, Authors and Publishers (ASCAP) und Broadcast Music Incorporated (BMI), vergleichbar mit der deutschen GEMA. Doch Young beruft sich in seiner Klage darauf, dass in den Vereinbarungen keine Pauschallizenz für Aufführungen bei politischen Veranstaltungen gäbe.

Tatsächlich bietet die BMI seit 2016 eine spezielle Lizenz für "Political Entities or Organizations" an, doch ob das ausreicht, um die Nutzung von Songs komplett zu untersagen, muss erst noch juristisch geklärt werden. Der Kanadier Neil Young, der auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt, ist ein überzeugter Demokrat. Schon 2015 hatte er sich beschwert, als Trump im Wahlkampf seine Songs verwendete.

Viele Musiker haben Probleme damit, dass Trump ihre Songs für Wahlkampfauftritte nutzt. So hatten etwa die Rolling Stones, Elton John, Ozzy Osbourne, Adele und zuletzt im Juni die Familie des 2017 gestorbenen Sängers Tom Petty den US-Präsidenten dafür kritisiert.

Es bleibt abzuwarten, ob es für Trump "The last trip to Tulsa" war, wie Neil Young in seinem Debütalbum "Neil Young" von 1968 singt.