Während sich das US-Arbeitsministerium darauf vorbereitet, am Donnerstag seinen wöchentlichen Bericht über die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung zu veröffentlichen, gehen Wirtschaftswissenschaftler davon aus, dass in der Woche vom 25. zum 30. Mai weitere 1,84 Millionen US-Amerikaner Arbeitslosenunterstützung beantragt haben.
Das ist etwas weniger als die 2,12 Millionen Anträge, die in der Vorwoche eingereicht wurden. Mehr als 40 Millionen US-Amerikaner haben seit Beginn des Corona-Lockdowns im März Arbeitslosenunterstützung beantragt, eine Zahl, die die USA seit der Großen Depression nicht mehr gesehen hat.
Die fortlaufenden Ansprüche, die eine Woche hinter den erhobenen Daten zu Arbeitslosenansprüchen zurückliegen, werden in der Woche bis zum 23. Mai voraussichtlich 20,05 Millionen betragen, nach 21,05 Millionen in der Vorwoche. Das Finanzunternehmen Barclays schrieb am 29. Mai in einer Mitteilung an seine Kunden:
Die Daten der letzten Woche zu den Arbeitslosenanträgen enthalten mehr gute als schlechte Nachrichten. Die Anträge für die Woche vom 11. zum 16. Mai gingen um 3,9 Millionen auf 21,052 Millionen zurück, was zu einem Rückgang der Arbeitslosenquote der Versicherten auf 14,5 Prozent gegenüber 17,1 Prozent in der Vorwoche führte.
Dies deutet wahrscheinlich darauf hin, dass sich die Einstellungsrate beschleunigte und weitgehend mit unserer Prognose eines kurzfristigen Höchststandes der Arbeitslosenquote im Mai und eines anschließenden Rückgangs übereinstimmt.
Es wird erwartet, dass die US-Regierung am Freitag ihren Beschäftigungsbericht für Mai veröffentlicht. Vom Analyseunternehmen Refinitiv befragte Wirtschaftsexperten erwarten, dass die US-Wirtschaft im Mai weitere acht Millionen Arbeitsplätze abgebaut hat. Damit würde die Zahl der pandemiebedingten Arbeitsplatzverluste auf 28,5 Millionen und die Arbeitslosenquote auf ein Rekordhoch von 20 Prozent steigen.
Obwohl Experten davon ausgehen, dass die Arbeitslosigkeit rasch sinken wird, sobald die Menschen wieder arbeiten gehen, könnte sich die Wirtschaft dennoch nicht so schnell erholen wie erwartet. Oxford Economics geht davon aus, dass die Arbeitslosenquote bis zum Ende des Jahres im zweistelligen Bereich bleiben wird. Mark Zandi, Chefökonom bei Moody's Analytics in West Chester, Pennsylvania, sagte gegenüber Reuters:
Wir werden die Hälfte der bis zum Tag der Arbeit verlorenen Arbeitsplätze zurückbekommen. Die Arbeitslosenquote wird sich bei etwa zehn Prozent einpendeln.
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