Die Zahl dar Anträge auf Arbeitslosenunterstützung überstieg 26 Millionen, nachdem in der vergangenen Woche weitere 4,4 Millionen Anträge gestellt wurden. Da eine zunehmende Anzahl von Menschen inmitten der durch die Pandemie ausgelösten Massenentlassungen um finanzielle Unterstützung bitten, beschweren sich viele über Störungen im Online-System der Regierung.
Es stellte sich heraus, dass die Frustration über den Antragsprozess laut dem Economic Policy Institute (ERI) zu einer massiven Fehlzählung bei den Arbeitslosenanträgen geführt haben könnte. Laut den Forschern hätten weitere Millionen von Menschen Leistungen beantragen können, hätte es diese Schwierigkeiten nicht gegeben. Dabei erhält nur die Hälfte der Antragsteller tatsächlich Leistungen vom Staat.
Die Ergebnisse der ERI-Online-Umfrage, die am Dienstag veröffentlicht wurden, zeigen, dass mehr als ein Drittel der Antragsteller keine Unterstützung erhalten wird. Zwei von drei Befragten entschieden sich, es nicht einmal zu versuchen, da sie das Verfahren als "zu schwierig" empfanden. Nachdem sie ihre Ergebnisse auf die fünf Wochen der Ansprüche seit dem 15. März hochrechneten erklärten die Autoren der Umfrage:
Wir schätzen, dass weitere 8,9 bis 13,9 Millionen Menschen Leistungen hätten beantragen können, wenn der Prozess einfacher gewesen wäre.
Diese Ergebnisse implizieren, dass die offizielle Zählung der Arbeitslosenversicherungsansprüche wahrscheinlich das Ausmaß des Beschäftigungsabbaus und die Notwendigkeit wirtschaftlicher Entlastung während der Corona-Krise drastisch unterbewertet.
Die EPI-Umfrage, die zwischen dem 13. und 24. April durchgeführt wurde, richtete sich an 25.000 erwachsene Internetnutzer in den USA. Die meisten der Befragten (mehr als 68 Prozent) gaben an, keinen Antrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt zu haben, da sie ihre Arbeitsplätze behalten konnten. Mehr als 15 Prozent gaben an, keinen Anspruch auf Leistungen zu haben. Von denjenigen, die einen Antrag stellten, wurden rund 1,6 Prozent abgelehnt. Laut EPI ist dies möglicherweise darauf zurückzuführen, dass die US-Bundesstaaten nicht in der Lage waren, Anträge mit erweiterter Anspruchsberechtigung zu bearbeiten.
Mehr zum Thema - USA: Hunderte Demonstranten gegen wirtschaftlichen Shutdown und Ausgangssperre wegen Corona