"Lichtgestalt der SPD": Nürnbergs Oberbürgermeister Maly hört auf

Nach 18 Jahren als Nürnberger Oberbürgermeister will Ulrich Maly (SPD) bei der Kommunalwahl im Jahr 2020 nicht mehr antreten. Das habe er nach reiflicher Überlegung beschlossen, sagte der 58-Jährige am Montag in Nürnberg. Für den äußerst beliebten Kommunalpolitiker ist es ein Abschied aus der Berufspolitik insgesamt, denn eine politische Karriere auf Bundes- oder Landesebene schließt er aus.

"Hätte ich in der Politik unbedingt bleiben wollen, dann hätte ich möglicherweise die Gelegenheit gehabt, wieder anzutreten im nächsten Jahr", erklärte er. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder würdigte den OB seiner Heimatstadt bei Twitter als "Lichtgestalt der SPD in Bayern". Maly sei einer der besten Oberbürgermeister Deutschlands, schrieb der CSU-Chef.

Den Posten hatte Maly im Jahr 2002 von Ludwig Scholz (CSU) übernommen - und fast zwei Jahrzehnte lang gehalten. Maly gilt als redegewandter und beliebter Kommunalpolitiker. Im Jahr 2014 entschied der zweifache Familienvater die Wahl zum Stadtoberhaupt mit breiter Mehrheit von 67,1 Prozent für sich.

Für die bayerischen Sozialdemokraten ist der geplante Abgang Malys eine schwerer Rückschlag, vor allem im Hinblick auf die bayernweiten Kommunalwahlen am 15. März 2020. Sie respektiere die Entscheidung, sagte SPD-Landeschefin Natascha Kohnen. "Aber ich bin traurig und bedauere es." (dpa)

Mehr zum ThemaSPD erreicht in Bayern historisches Umfragetief – droht der Parteiführung ein Putsch?