FAS: Wagenknecht zieht sich aus "Aufstehen"-Spitze zurück

Sahra Wagenknecht will sich aus der Spitze der Sammlungsbewegung "Aufstehen" zurückziehen. Sie habe mehrere Dinge falsch eingeschätzt, erklärte die Linken-Politikerin der FAS. Außerdem habe ihre Gesundheit unter dem "extremen Stress" gelitten.

Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht will sich aus der Spitze der von ihr mitinitiierten linken Sammlungsbewegung "Aufstehen" zurückziehen. Dies berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS). Wagenknecht sagte der Zeitung:

Wir brauchen eine Neuaufstellung an der Spitze von "Aufstehen". Die Parteipolitiker sollten sich zurücknehmen, das betrifft auch mich selbst. Sie waren mit ihren Erfahrungen anfangs notwendig. Aber jetzt ist es richtig, Verantwortung abzugeben.

Die Bewegung könne "besser leben, wenn sie denen übergeben wird, die sie an
der Basis ohnehin tragen". Wagenknecht erklärte, zwei Dinge falsch eingeschätzt zu haben. Linke und SPD, die Parteien, die man ansprechen wollte, hätten sich "eingemauert". Und sie habe die Schwierigkeit unterschätzt, die Unterstützer in großer Zahl auf die Straße zu bringen.

"Aufstehen" war offiziell Anfang September 2018 gestartet und zählt heute nach eigenen Angaben rund 170.000 Unterstützer. Wagenknecht sagte der FAS, sie werde die Bewegung weiter unterstützen, etwa durch öffentliche Auftritte. "Aber ich muss auch sehen, welches Arbeitspensum ich schaffe. Dass ich jetzt zwei Monate krankheitsbedingt ausgefallen bin, hatte auch mit dem extremen Stress der letzten Jahre zu tun. Da muss ich eine neue Balance finden."