CERN trennt sich von "sexistischem" Forscher

Das europäische Forschungszentrum für Kernforschung (CERN) hat die Verbindung mit einem Forscher, der behauptet hatte, dass Frauen weniger für Physik geeignet wären als Männer, abgebrochen. Das Zentrum beschloss nach einer viermonatigen Untersuchung, Professor Alessandro Strumias Status als Gastredner nicht zu verlängern. Der Professor bestätigte gegenüber BBC, dass er noch immer zu seinen Behauptungen stehe und sich "unfair behandelt" fühle.

Die Entscheidung fiel, nachdem Strumia sich im letzten September bei einem Workshop zum Thema Geschlechtergleichheit zur Rolle der Frauen in der Physik geäußert hatte. Unter anderem hatte der Italiener vor dem – hauptsächlich aus Frauen bestehenden – Publikum behauptet, dass "Physik von Männern erfunden" worden sei. Aus unterschiedlichen Gründen würden Frauen, die weniger qualifiziert sind als Männer, dennoch hohe Ämter in der Wissenschaft bekleiden. Männliche Physiker würden ihm zufolge diskriminiert. Seine Untersuchungen wurden nach dem Vortrag von anderen Wissenschaftlern als unwissenschaftlich und falsch eingestuft. Der Professor behauptet jedoch, dass seine Analysen sich als richtig herausstellen würden, wenn wissenschaftliche Fachzeitschriften ihm erlauben würden, seine Forschungsergebnisse zu veröffentlichen. "In der Wissenschaft geht es nicht darum, beleidigt zu werden, wenn Tatsachen die als heilig geltenden Ideen infrage stellen", sagte Strumia gegenüber BBC.

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