Einwohner von Gdańsk wählen Nachfolger für ermordeten Bürgermeister

Etwa eineinhalb Monate nach dem Mord am Bürgermeister von Gdańsk, Pawel Adamowicz, hat in der nordpolnischen Stadt die Wahl seines Nachfolgers begonnen. Das Wahlergebnis sollte es nach Angaben der Wahlkommission am Montag geben.

Pawel Adamowicz war Mitte Januar während einer Spendenveranstaltung niedergestochen worden und an seinen schweren Verletzungen gestorben. Er hatte mehr als 20 Jahre das Bürgermeisteramt in Gdańsk inne. Das Messerattentat auf den 53-Jährigen versetzte Polen in Schock und Trauer und löste auch eine politische Debatte über Hassreden aus. Kritiker meinten, der heftige Streit zwischen der Opposition und der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) könne zur Eskalation der Gewalt beigetragen haben. Dem regierungsnahen öffentlich-rechtlichen Sender TVP wurde vorgeworfen, Stimmung gegen den liberalen Politiker gemacht zu haben.

Unterdessen laufen gegen den Angreifer weiterhin Mord-Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft lässt unter anderem seine Zurechnungsfähigkeit prüfen. Inoffiziellen Berichten zufolge soll der vorbestrafte Mann psychisch krank sein. Als Motiv wird auch Rache vermutet. Der Attentäter soll demnach Pawel Adamowiczs ehemaliger Partei PO die Schuld an seiner Haftstrafe wegen eines Banküberfalls gegeben haben. (dpa)

Mehr zum ThemaNach Messerattacke: Bürgermeister von Danzig ist tot