Brasiliens Ex-Präsident Lula da Silva darf für Beerdigung seines Enkels aus Haft

Der inhaftierte Ex-Präsident Brasiliens Luíz Inácio Lula da Silva darf für die Beerdigung seines Enkels das Gefängnis verlassen. Die Justiz hat am Freitagabend (Ortszeit) einem entsprechenden Antrag seiner Anwälte stattgegeben. Wie lange Lula Freigang haben wird, war zunächst nicht bekannt. Auch andere Details blieben aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Familie geheim. Der siebenjährige Enkel war Medienberichten zufolge am Freitag in São Paulo an einer Hirnhautentzündung gestorben.

Luíz Inácio Lula da Silva, der Brasilien von 2003 bis Ende 2010 regiert hatte, sitzt in einem Gefängnis der Stadt Curitiba im Süden des Landes langjährige Haftstrafen ab. Zuletzt wurde der 73-jährige Politiker Anfang Februar von einem Gericht der Bestechlichkeit und Geldwäsche schuldig befunden und zu zwölf Jahren und elf Monaten Haft verurteilt. Wegen eines ähnlichen Urteils verbüßt der Ex-Staatschef bereits eine zwölfjährige Haftstrafe. Er soll von Bauunternehmen die Renovierung eines Anwesens in der Stadt Atibaia im Bundesstaat São Paulo angenommen und den Firmen im Gegenzug Vorteile bei der Vergabe öffentlicher Aufträge verschafft haben. Der Ex-Staatschef streitet alle Vorwürfe ab und sieht sich als Opfer einer Verschwörung rechter Kreise. (dpa)

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