Salisbury: Skripals Haus nach 13.000 Stunden Entgiftung wieder vermietbar

Ein knappes Jahr nach dem Giftanschlag auf den früheren russischen Doppel-Agenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia ist die englische Stadt Salisbury offiziell frei von Nowitschok. Insgesamt seien zwölf Areale auf Spuren des extrem gefährlichen Nervengifts überprüft und gesäubert worden – zuletzt das Haus des Ex-Spions, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA am Freitag.

Das Militär hat sich mit insgesamt 13.000 Arbeitsstunden daran beteiligt. Etwa 5.000 Proben werteten die Spezialisten aus. Sie brauchten allein mehrere Monate, um das Haus von Sergej Skripal zu dekontaminieren; die Täter sollen das Gift auf eine Türklinke geschmiert haben. Nach einem Bericht des Nachrichtensenders Sky News soll das Gebäude wieder als Wohnhaus dienen. Es soll nicht als Unterkunft für Reisende oder Touristenattraktion dienen.

Militärexperten sprachen von der längsten Aktion dieser Art, die jemals in Großbritannien stattgefunden hat. Schätzungen zufolge waren bis zu 800 Spezialisten im Einsatz. Zu den untersuchten Arealen gehörte unter anderem ein Restaurant, in dem die Skripals am Tag des Anschlags gegessen hatten, sowie die Parkbank, auf der sie am 4. März 2018 bewusstlos vorgefunden worden waren. (dpa)

Mehr zum ThemaNoch mehr Touristen: Britische "Sicherheitsquellen" identifizieren zwei weitere Skripal-Verdächtige