Vatikan wartet auf Berufung nach Schuldspruch gegen Kardinal George Pell in Australien

Nach dem Schuldspruch gegen den australischen Kardinal George Pell wegen sexuellen Missbrauchs will der Vatikan auf ein Urteil in einem Berufungsverfahren warten. Der Kardinal habe seine Unschuld erklärt und habe das Recht, sich bis zur letzten Instanz zu verteidigen, erklärte Vatikansprecher Alessandro Gisotti am Dienstag in Rom.

George Pell hatte das Amt als Finanzchef im Vatikan seit dem Jahr 2014 inne, war aber wegen der Missbrauchsvorwürfe seit Sommer 2017 freigestellt. Das Amt endete nach fünf Jahren automatisch, also am 24. Februar. Der Geistliche wurde von einem Gericht in Melbourne für schuldig befunden worden, sich in den 1990er Jahren an zwei 13-jährigen Jungen vergangen zu haben. Damals war er Erzbischof der australischen Metropole. Die Entscheidung des Gerichts gegen den Kurienkardinal erging bereits im Dezember, wurde bislang aber unter Verschluss gehalten. Am Dienstag hob die Justiz diese Nachrichtensperre auf. Die Höhe der Strafe muss noch festgelegt werden. Dem 77-Jährigen drohen insgesamt bis zu 50 Jahre Haft. (dpa)

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