Sudans Präsident Umar al-Baschir ruft Ausnahmezustand aus

Nach Wochen regierungskritischer Proteste im Sudan hat Präsident Umar al-Baschir einen Ausnahmezustand im Land ausgerufen. Dieser werde für ein Jahr gelten, erklärte der Staatschef in einer Fernsehansprache am späten Freitagabend. Die nationale Regierung sowie die Regierungen der Bundesstaaten würden aufgelöst.

In der TV-Ansprache erklärte Umar al-Baschir auch, er werde als Präsident der Regierungspartei zurücktreten, und bat das Parlament Verfassungsänderungen, die ihm eine weitere Amtszeit nach der Präsidentenwahl 2020 erlauben würden, aufzuschieben.

Seit Dezember kommt es zu Demonstrationen mit Tausenden Menschen auf den Straßen etlicher Städte im Sudan. Das Land im Nordosten Afrikas befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise. Zunächst wurden die Proteste durch eine Erhöhung der Brot- und Ölpreise ausgelöst. Doch inzwischen fordern viele den Rücktritt von Umar al-Baschir, der das Land seit 30 Jahren regiert. (dpa)

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