Ex-Soldat der Freien Syrischen Armee wegen Foltervorwürfen in Stuttgart angeklagt

Ein mutmaßlicher Kriegsverbrecher aus Syrien steht wegen Foltervorwürfen seit Dienstag vor dem Stuttgarter Oberlandesgericht. Konkret wird dem 29-Jährigen vorgeworfen, als Angehöriger der oppositionellen Freien Syrischen Armee (FSA) zwei gefangene Kämpfer der syrischen Regierung ausgepeitscht und erniedrigt zu haben. Zum Prozessauftakt führte die Bundesanwaltschaft zwei Videos vor, die den Angeklagten dabei zeigen sollen. (Az.: 3 - 3 StE 5/18).

In den Videos ist zu sehen, wie ein Mann mit einem Seil auf einen bis auf die Unterhose entkleideten Mann einschlägt. Die Clips waren Anfang 2013 auf der Internetplattform Youtube veröffentlicht worden.

Der Angeklagte sei im September 2015 als Flüchtling nach Deutschland gekommen, teilte ein Gerichtssprecher mit. Die Taten ereigneten sich laut Anklage zwischen Januar 2012 und Januar 2013. Die Bundesanwaltschaft geht von mindestens drei Mittätern aus. Das Schicksal der Gefangenen ist demnach unbekannt. Der Angeklagte befindet sich seit seiner Festnahme im vergangenen Juni in Untersuchungshaft. Er äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. (dpa)

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