Lawrow: neue EU-Sanktionen gegen Russland zeigen einmal mehr Unselbständigkeit der EU

"Wir wissen, dass diese Sanktionen unter massivstem Druck seitens der USA verabschiedet werden – was nur einmal mehr von der Unselbständigkeit der Europäischen Union zeugt" – so kommentierte Russlands Außenminister Sergei Lawrow die neuen Sanktionen, die die EU gegen Russland im Zusammenhang mit der aktuellen Lage in der Straße von Kertsch an der Krim-Halbinsel erwägt.

Außerdem bemängelte Russlands Chefdiplomat die Unzuverlässigkeit der EU-Länder in akuten außenpolitischen Fragen. Diesen Mangel machte er ebenfalls am Beispiel der Ukraine-Krise deutlich: "Wir haben lange gesagt, dass wir mit niemandem über Sanktionen sprechen. Wir wollen unsere Wirtschaft und unseren Handel mit vernünftigen Partnern im Ausland so aufbauen, dass wir nicht von irgendwessen Launen abhängen: in diesem Fall von den Launen jener, die ihr Wort nicht gehalten haben und die [damalige] Opposition nicht gezwungen haben, die Abkommen mit dem damaligen Präsidenten der Ukraine, Wiktor Janukowitsch, umzusetzen", sagte der Minister.

Außerdem zeigte er die moralische Fragwürdigkeit der von der EU und den USA gegen Russland bereits verhängten Sanktionen auf: "Wir haben es auch mit Menschen zu tun, die Sanktionen gegen die Willensbekundung der Krim-Bewohner und im Allgemeinen für alle Ereignisse, die sich in dieser Region, auch im Osten der Ukraine, entwickeln, verhängt haben", zitiert TASS.

"Ich sehe es so: Die Europäer haben ein weiteres Mal ihre völlige Unfähigkeit, Poroschenko zur Umsetzung der Minsker Abkommen zu zwingen, mit Brief und Siegel demonstriert. Da sie ihre Satellitenstaaten nicht mehr verwalten können, sehen sie sich unter Zugzwang und führen ein weiteres Sanktionspaket ein", stellte Lawrow weiter fest.

"Wir wissen, dass diese Sanktionen unter massivstem Druck seitens der USA verabschiedet werden – was nur einmal mehr von der Unselbständigkeit der Europäischen Union zeugt. Das ist bedauerlich, doch wir sind offen für den Dialog. Aber wir werden davon ausgehen, dass wir uns nicht auf die Menschen verlassen können, die so etwas tun – die auch mit ihren Verpflichtungen zur Beilegung der ukrainischen Krise vom Februar 2014 so umgehen", betonte der Leiter der russischen Auswärtigen Amtes.

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