US-Abgeordnete entschuldigt sich nach Antisemitismusvorwürfen

Nach heftigen Antisemitismusvorwürfen hat sich die neu gewählte demokratische US-Kongressabgeordnete Ilhan Omar für einen Tweet entschuldigt. "Es ist nie meine Absicht, meine Wähler oder jüdische Amerikaner insgesamt zu beleidigen", schrieb Omar am Montag auf Twitter. Die Vorsitzende der Demokraten im Abgeordnetenhaus, Nancy Pelosi, hatte Omar zuvor den Gebrauch "antisemitischer Redewendungen" vorgeworfen.

Die in Somalia geborene Omar ist eine der beiden ersten Musliminnen im US-Kongress. Sie hatte am Sonntag mit Blick auf die pro-israelische Lobbyorganisation Aipac den Satz "It's all about the Benjamins baby" ("Es geht alles um die Benjamins, Baby") getwittert. Dies ist eine Anspielung auf die 100-Dollar-Banknote mit dem Bild des US-Gründervaters Benjamin Franklin. Omar wurde so verstanden, sie wolle damit sagen, dass Geld die Haltung der US-Abgeordneten zu Israel bestimme.

Auch US-Präsident Donald Trump verurteilte den Tweet. "Sie sollte sich schämen. Ich denke, das war eine fürchterliche Äußerung, und ich glaube nicht, dass ihre Entschuldigung ausreichend war", sagte er vor Journalisten am Montag. "Antisemitismus ist real", schrieb Omar in ihrer Entschuldigung. "Gleichzeitig betone ich einmal mehr die problematische Rolle, die Lobbyisten in unserer Politik spielen, sei es die Aipac, die NRA (Waffenlobby) oder die Erdölindustrie", schrieb sie weiter. (dpa)


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