96-jähriger Ex-SS-Mann berichtet von Überfall

Ein früherer SS-Mann, der im April 1944 an einem Massaker im nordfranzösischen Ascq beteiligt war, ist nach Informationen des NDR in seiner Wohnung bei Hannover überfallen worden. Ob der Überfall einen kriminellen oder politischen Hintergrund hat, war zunächst unklar. Der 96-Jährige hatte den Holocaust Ende November im ARD-Politikmagazin Panorama herunterzuspielen versucht und gesagt, die französischen Zivilisten seien an ihrem Tod selbst schuld gewesen.

Der Mann bestätigte am Freitag dem NDR den Überfall, bei dem am Vortag zwei vermeintliche Postboten in sein Haus eingedrungen und ihn gefesselt haben sollen. Die Polizei bestätigte lediglich einen Überfall in dem Ort.

Die Staatsanwaltschaft Hildesheim war zunächst nicht zu erreichen. Sie hatte Ende Januar nach der Ausstrahlung des entsprechenden Beitrags Ermittlungen wegen Volksverhetzung gegen den Rentner aufgenommen. Bei dem Überfall am Donnerstag hatten die beiden Täter nach dessen Darstellung Aktenordner, Bargeld und andere Wertsachen mitgenommen.

Der Mitarbeiter eines Pflegedienstes hatte den Mann kurze Zeit später entdeckt und befreit. (dpa)

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