Neue Enthüllungsplattform setzt ARD und WiWo auf Liste "russischer Propaganda"

Hervorragende Kenntnis der deutschen Medienlandschaft sowie Willen zu gründlicher Recherche und detaillierter Differenzierung hat das sogenannte Whistleblower-Projekt "DDoS" bewiesen. Die sogenannte Enthüllungsplattform veröffentlichte eine Liste von Medien, Journalisten und Bloggern in Deutschland, die für den Kreml "Propaganda" verbreiten sollen. Sie umfasst unter anderem den Sender ARD und das Blatt Wirtschaftswoche. Mehrere ukrainische Nachrichtenportale griffen die Liste wenig später auf.

Die Liste soll den "Transparenzaktivisten" nach eigener Aussage  von Hackern zugespielt worden sein. Sie soll einem angeblichen Merkblatt der abchasischen Presseagentur ANNA entstammen. Diese soll wiederum aus dem gehackten Emailverkehr einer angeblichen "pro-Putin-Organisation" erbeutet worden sein, die den Namen "Schwarze Internationale" tragen soll. Die Gruppe nennt sich DDoS - eigentlich ein Begriff aus der IT, aber hier abgewandelt zu "Distributed Denial of Secrets" (dt.: "Dezentrale Unterbindung von Geheimhaltung"). Sie hat die Liste in der Sammlung "Dark Side of the Kremlin (dt.: des Kremls dunkle Seite)" auf ihrer Homepage veröffentlicht, die über den Darknet-Browser Tor zu erreichen ist.

Das "Dokument" wurde schnell von ukrainischen Nachrichtenportalen aufgegriffen – darunter auch von antikor.com.ua und informator.news.

Die Echtheit des angeblich bei ANNA News verwendeten Methodenmerkblattes zur "Führung des dritten Weltkrieges", das der Wirtschaftswoche und ARD den Charakter russlandfreundlicher "Ressourcen zur Verbreitung von Inhalten" zumessen soll, "die für den Kreml arbeiten", wird nicht ausgewiesen.

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