Drohbriefe mit weißem Pulver an Japans Firmen – tote Aum-Kultisten als Absender

Zehn japanische Unternehmen haben Drohbriefe mit einem weißen Pulver erhalten, das vermutlich ein Gift aus der Gruppe der Zyanide enthält. Die Umschläge wurden unter anderem an sieben Pharmaunternehmen in Tokio und Osaka, ein Lebensmittelunternehmen und die Redaktion der Zeitung Mainichi Shimbun verschickt. Als Absender der Briefe waren Shōkō Asahara, Kopf von Aum Shinrikyo, und andere bereits tote Mitglieder der extremistischen Sekte angegeben.

Die Autoren der Briefe fordern eine Zahlung von 35 Millionen südkoreanischer Won (umgerechnet knapp 28.000 Euro) in Bitcoin bis zum 22. Februar. Bei Nichtzahlung drohen sie mit der Verbreitung gefälschter, mit Zyaniden versetzter Medikamente, berichtet die Zeitung Mainichi Shimbun. Die als Absender eingetragenen Anführer des mittlerweile in "Aleph" umbenannten Endzeitkultes wurden von der japanischen Justiz hingerichtet – das Oberhaupt des Kultes Asahara am 06. Juli 2018. Sie hatten in der Tokioter U-Bahn im Jahre 1995 einen Terroranschlag mit dem Kampfstoff Sarin verübt.

Ähnliche Briefe wurden bereits im vergangenen Jahr an japanische Pharmaunternehmen verschickt. Die japanische Polizei hat eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet.

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