Carlos Ghosn als Renault-Chef zurückgetreten

Der in Japan inhaftierte Auto-Manager Carlos Ghosn ist als Konzernchef von Renault zurückgetreten. Das teilte das Umfeld von Frankreichs Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Paris mit. Der Staat ist bei Renault mit 15 Prozent beteiligt und spielt deshalb bei dem Autohersteller eine wichtige Rolle.

Kreise des Autoherstellers bestätigten eine entsprechende Aussage von Le Maire. Französische Medien berichteten ergänzend unter Berufung auf den Minister, der amtierende Verwaltungsratschef Philippe Lagayette habe am Mittwoch das Rücktrittsschreiben von Ghosn erhalten.

Ghosn hatte bisher ungeachtet der Anschuldigungen in Japan bei Renault den Titel Président-directeur général behalten. Der Traditionshersteller hatte aber bereits nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe in Japan Ghosns bisherigem Stellvertreter Thierry Bolloré vorläufig die Geschäftsführung übertragen. Renault stellte danach bei der Bezahlung Ghosns für die Jahre 2017 und 2018 keine Unregelmäßigkeiten oder Betrug fest. Weitere Untersuchungen für die Jahre davor laufen aber noch. (dpa)

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