Neuer afghanischer Innenminister tritt zurück

Nur 27 Tage nach seinem Amtsantritt ist der afghanische Innenminister Amrullah Saleh am Samstag zurückgetreten. Afghanische Medien berichteten, Saleh wolle sich der Gruppe anschließen, mit der Präsident Aschraf Ghani in die Präsidentenwahl am 20. Juli 2019 ziehe, und dessen Stellvertreter werden. Bei der Abstimmung sollen auch die Provinz- und Bezirksräte gewählt werden.

Amrullah Saleh war früher Chef des Geheimdienstes NDS. Er gilt als Anti-Taliban-Hardliner und Kritiker des pakistanischen Geheimdienstes. Vor seinem Eintritt in die Regierung hatte er aber auch die Kriegsführung unter Ghani gegen die Taliban kritisiert, die ihren Einfluss im Land stark ausgeweitet haben. Parallel zu Saleh war kurz vor Heiligabend ein anderer früherer NDS-Chef, Asadullah Chalid, als Verteidigungsminister in die Regierung eingezogen.

In seiner kurzen Zeit als Innenminister ergriff Saleh mehrere Maßnahmen, um die "Würde der Polizei wiederherzustellen". So verbot er die Verbreitung von Informationen über laufende Polizeieinsätze auf Social-Media-Plattformen. Mitarbeitern seines Ministeriums untersagte er, ohne Information des Ministeriums ausländische Botschaften zu besuchen. Außerdem ließ er Namenslisten von Rauschgifthändlern veröffentlichen. (dpa)

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