Über 100 Arten von Mikroorganismen auf der ISS entdeckt – manche haben Kunststoff zum Fressen gern

In Proben, die von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde gebracht wurden, sind über 100 Arten von Kleinstorganismen gefunden worden – darunter Bakterien und Pilze. Einige der Pilze wiederum gedeihen besonders gut auf Polymeren – also auch auf Kunststoffen. Dies könnte bei jahrelangem Dauerbetrieb von künstlichen Objekten im Weltraum ein ernsthaftes Problem darstellen. Dies gab das Institut für medizinisch-biologische Problemstellungen der Russischen Akademie der Wissenschaften bekannt.

"Im Biotop der ISS wurden über 100 Arten von Mikroorganismen entdeckt, davon 66 Arten von Bakterien und 34 Arten von Pilzen – unter den letzteren jeweils zwei Arten von Hefepilzen und von Hefeartigen", besagt ein Bericht der russischen Forscher. Die Wissenschaftler betonten vor allem, dass in den Proben Pilze der Mikromyzeten-Arten Aspergillus, Penicillum und Cladosporium breit vertreten waren: "Diese Mikroorganismen sind Heterotrophen, die zu aktiver Vermehrung auf Polymeren natürlichen wie künstlichen Ursprungs fähig sind und dabei diese beschädigen. Die Möglichkeit ihrer unkontrollierten Ausbreitung im abgeschlossenen Raum eines Weltraum-Apparates im Dauerbetrieb verdient ernste Beachtung."

Dieser Zustand könnte also zum Beispiel bei bemannten, mehrjährigen Weltraum-Expeditionen ohne Versorgung von der Erde zu einem Problem werden.

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