Piraten fordern Lösegeld für Seeleute aus Russland, die im Golf von Guinea entführt wurden

Die Piraten, die vor Benins Küste russische Seeleute entführten, haben nun eine Lösegeldforderung gestellt. Dies gab am Donnerstag der Koordinator der Internationalen Transportarbeiter-Föderation in Russland, Sergei Fischow, bekannt. Die russischen Seeleute gehören zur Besatzung der unter panamesischer Flagge laufenden MSC Mandy.

"Die Verhandlungen führt der Schiffseigner nicht direkt, sondern über Vermittler. Normalerweise haben solche Mittelsmänner ihren Sitz in England", präzisierte Fischow. "Das ist die übliche Arbeitsweise. Lösegeld und Menschen werden praktisch zeitgleich ausgetauscht", zitiert RIA Nowosti den russischen ITF-Koordinator weiter.

Momentan ist nicht bekannt, wo die sechs Entführten festgehalten werden, oder wann der nächste Kontakt mit den Entführern stattfinden soll. Doch zumindest nahmen die Piraten mit dem Reeder des Containerschiffes und mit dem Kapitän Andrei Iwanow am Mittwoch Kontakt auf. Letzterem zufolge sind die in der Nacht auf den 2. Januar entführten Seeleute wohlauf und werden unter annehmbaren Bedingungen gehalten, berichtet der russische Sender 5-TV.

Welche Summe an Lösegeld nun verlangt wird, wurde nicht bekanntgegeben. Fischow kommentierte dazu: "Das sind Preisverhandlungen. Die Vermittler werden in jedem Fall das Lösegeld drücken und letztendlich zu einem Kompromiss kommen, der sich aus der allgemeinen Praxis ergibt."

Von Russlands Auswärtigem Amt wurde versichert, dass russische Behörden mit den Sicherheitsbehörden Benins und des benachbarten Nigerias bezüglich der Entführung in Kontakt stehen, berichtete RIA Nowosti.

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