Norwegische Maschine landete vor vier Wochen im Iran und ist immer noch dort - wegen US-Sanktionen

Aufgrund eines technischen Defektes musste eine Boeing 737 der Fluggesellschaft Norwegian Air, die von Dubai nach Oslo unterwegs war, am 14. Dezember des letzten Jahres im Iran notlanden. Die Fluggesellschaft ist für ihre günstigen Langstreckenflüge quer durch Europa bekannt und hat keinen Stützpunkt im Iran. Fast ein Monat nach der Notlandung hängt die Maschine aufgrund von US-Sanktionen noch immer im Land fest.

Bei der Notlandung nahmen weder die Passagiere noch die Crew Schaden. Sie alle übernachteten im Hotel und flogen am Folgetag mit einem anderen Flugzeug nach Oslo. Die Boeing selbst hat weniger Glück: Sie kann den iranischen Boden noch immer nicht verlassen, da für deren Reparatur Bauteile benötigt werden, die aufgrund von US-Sanktionen nicht in den Iran geliefert werden dürfen. Maschinen, die zumindest zu zehn Prozent aus den Vereinigten Staaten stammen, sowie dazugehörige Bauteile dürfen nicht in den Iran verkauft werden. Ausnahmeregelungen, die in solchen Fällen helfen könnten, wurde bisher noch nicht zugestimmt.

Aufgrund der Sanktionen ist die iranische Flugzeugflotte ziemlich veraltet. Für eine Flottenerneuerung ziehen iranische Fluglinien in Erwägung, Flugzeuge russischer Hersteller anzukaufen.

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