Angebot an AfD-Mitglieder: Kostenlos "Schindlers Liste" sehen

Ein Kino im rheinland-pfälzischen Hachenburg bietet AfD-Mitgliedern am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar freien Eintritt zum Film "Schindlers Liste" - und sorgt damit für Wirbel. Der rheinland-pfälzische AfD-Landeschef Uwe Junge kritisierte die Aktion.

Via Kurznachrichtendienst Twitter schrieb Uwe Junge: "Ein erneuter plumper Versuch, die AfD in die Nähe des Nationalsozialismus zu rücken!"

Die Betreiber erklärten auf der Kino-Homepage, Ziel der Aktion sei es, "einen Ort zum Gespräch" zu bieten: "Wir behaupten überhaupt nicht, AfD-Wähler seien Nazis", schreiben sie. "Nach unserer Einschätzung lässt das AfD-Parteiprogramm allerdings doch stark auf eine Verharmlosung der damaligen Ereignisse schließen."

Mehr zum Thema - "Für Nazis ist hier kein Badeplatz!": Gauland beim Baden bestohlen - Staatsschutz ermittelt

In dem Film "Schindlers Liste" geht es um Oskar Schindler (1908-1974), einen deutschen Unternehmer, der während des Nazi-Regimes mehr als 1.000 Juden vor dem Vernichtungslager rettete.

Der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Hendrik Hering lobte die Aktion des Kinos auf Twitter: "Sind halt Hachenburger, die Haltung zeigen und mit den Mitteln, die dem Kino zur Verfügung stehen, sich klar positionieren." Hachenburg im Westerwaldkreis gehört zum Wahlkreis des SPD-Politikers. (dpa)