Migranten in Booten über Ärmelkanal geschleust: Britische Polizei nimmt zwei Männer fest

Die britische Polizei hat zwei mutmaßliche Menschenschmuggler festgenommen, die die illegale Einreise von Migranten über den Ärmelkanal organisiert haben sollen. Es handele sich um einen 33 Jahre alten Iraner und einen 24-jährigen Briten, teilte die Ermittlungsbehörde National Crime Agency (NCA) in London mit. Die beiden Männer waren am Mittwochabend in Manchester festgenommen worden. Weitere Details wurden aber nicht genannt.

Die Zahl der Migranten, die über Frankreich illegal nach Großbritannien kommen, ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen. 539 Menschen versuchten 2018 dem britischen Innenministerium zufolge, die Meeresenge in kleinen Booten zu überqueren – 80 Prozent von ihnen seit Anfang Oktober.

Innenminister Sajid Javid stufte die Lage bereits als "schwerwiegendes Ereignis" ein. Er gerät zunehmend unter Druck.

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Viele Menschen – darunter Kinder – versuchen, in Schlauchbooten ohne Rettungswesten England zu erreichen. Britischen Medien zufolge werden sie von Schleusern unter Druck gesetzt, noch vor dem EU-Austritt Großbritanniens die Überfahrt anzutreten, weil danach die Kontrollen weiter verschärft würden.

Der Ärmelkanal gehört zu den am stärksten befahrenen Seerouten der Welt. An der schmalsten Stelle ist er keine 40 Kilometer breit. (dpa)