Die Zeitung The Age hatte Maribyrnong vor zwei Jahren wegen seiner besonders rabiaten Wärter als berüchtigtstes Lager des Landes eingestuft.
Aktivisten der Flüchtlingshilfe zogen die Begründung der Regierung in Zweifel. "Die Zahl der auf dem Festland internierten Menschen ist nicht signifikant zurückgegangen", sagte Ian Rintoul, Sprecher der Refugee Action Coalition. Außerdem hätten die Behörden vor kurzem die Kapazitäten der verbleibenden Hochsicherheitszentren erhöht.
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Derzeit sind 1.250 Menschen in Internierungslagern auf australischem Boden untergebracht, darunter Bootsflüchtlinge sowie Menschen, welche ihre zulässige Aufenthaltsdauer überschritten haben oder denen ihr Visum aus charakterlichen Gründen entzogen wurde. Durch die Schließung der Hochsicherheitslager in Melbourne und Sydney sinkt die Zahl der Internierungscamps auf sieben. 2013 waren es noch 26 Lager, in denen damals 10.200 Menschen einsaßen.
Weitere rund 1.000 Bootsflüchtlinge werden derzeit in Lagern in der Inselrepublik Nauru sowie auf der zu Papua Neuguinea gehörenden Insel Manus festgehalten. Seit 2013 bringt Australien dort Asylsuchende unter, die auf dem Seeweg ankommen. Einige sitzen seit damals fest - unter Bedingungen, die Ärzte und Flüchtlingshelfer als menschenrechtswidrig anprangern. Pläne zur Schließung der Lager auf Nauru oder Manus gibt es nicht. (dpa)