Autofahrer unter Drogen legt Flughafen Hannover für Stunden lahm

Am Flughafen Hannover hat sich ein Mann Zugang zum Vorfeld verschafft und ist mit einem Auto auf das Gelände gefahren. Der Mann habe ein verschlossenes Tor mit Gewalt geöffnet, teilte die Polizei mit. Der Flugverkehr wurde wegen des Zwischenfalls am Samstag für viereinhalb Stunden eingestellt. Am Abend gab es den Ermittlern zufolge keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund.

Laut der Polizeimitteilung vom späten Samstagabend hielt der Mann unter einem auf dem Vorfeld stehenden Flugzeug der griechischen Airline Aegean an, wo Beamte der Bundespolizei ihn überwältigten. Er soll Widerstand geleistet haben.

Bei einer Durchsuchung des Wagens gab es nach Angaben der Polizei keine Hinweise auf Sprengstoff. Weder im Wagen noch am Mann seien gefährliche Gegenstände gefunden worden. Die Beamten gingen von einem Einzeltäter aus. Der Fahrer habe laut Drogentest unter dem Einfluss von Kokain und Amphetaminen gestanden. Sein Motiv sei noch völlig unklar. Verletzte habe es nicht gegeben. Gegen den Mann wurde ein Verfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet.

Der festgenommene Autofahrer gab an, aus Polen zu stammen und 21 Jahre alt zu sein. Die Polizei bestätigte das nicht, weil der Mann keinen Ausweis dabei hatte. Das Auto hatte ein polnisches Kennzeichen.

Der Flughafen stellte den Flugbetrieb von 15.30 bis 20.06 Uhr ein. Betroffen waren 9 Starts und 13 Landungen, wie der Airport am Abend mitteilte. "So einen Vorfall hat es in der gesamten Geschichte des Flughafens noch nicht gegeben", sagte Geschäftsführer Raoul Hille. (dpa)

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