Debatte um Betrugsfall beim "Spiegel" weitet sich aus: Relotius soll Spendengelder veruntreut haben

Der "Spiegel" berichtete, dass ihr damals noch freier Mitarbeiter im Jahr 2016 nicht nur eine Geschichte über angebliche syrische Waisenkinder in der Türkei in großen Teilen erfunden, sondern auch privat Spendenaufrufe an Leser verschickt habe, um angeblich den Kindern zu helfen.

Was dann aber mit dem Geld passiert sei, das auf das Privatkonto des Journalisten überwiesen wurde, sei unklar. Der "Spiegel" kündigte an, "alle gesammelten Informationen der Staatsanwaltschaft im Rahmen einer Strafanzeige" zur Verfügung zu stellen. Der Reporter, der im Zentrum der Affäre steht, reagierte am Wochenende nicht auf Anfragen der Deutschen Presse-Agentur.

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Der designierte Chefredakteur Klusmann schrieb in einem Beitrag auf "Spiegel Online", der ehemalige "Spiegel"-Redakteur habe sich "als ein genialischer Betrüger herausgestellt, dessen Abgründe sich von Tag zu Tag als tiefer erweisen". Klusmann äußerte sich selbstkritisch: "Wir als Macher des "Spiegel" müssen einräumen, dass wir in einem erheblichen Ausmaß versagt haben." (dpa)