Der Arzneistoff namens Telbivudin wirkt auf das Ensym SOD1 (Superoxiddismutase) ein, das bei den meisten ALS-Patienten fehlfaltet und deswegen seine Funktionen nicht richtig ausüben kann. Laut dem Professor für Biologiewissenschaften und Mitautor der Studie, Ted Allison, hätten mehrere Forschungsversuche gezeigt, dass Telbivudin die giftigen Eigenschaften von SOD1 mindern könne, was den Zustand von Motoneuronen und somit das Bewegungsvermögen der Betroffenen nach der Behandlung deutlich verbessern soll.
Wo die bisher bekannten Heilmethoden den Fortschritt der Krankheit bloß um ein paar Monate verzögern können, erhoffen sich die Forscher durch neue Erkenntnisse eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität und –erwartung von ALS-Patienten. Da Telbivudin bereits zur Behandlung von Hepatitis B erfolgreich eingesetzt wird, erweist es sich außerdem schon als risikofrei für die menschliche Gesundheit und könnte dadurch schneller zugelassen werden.
Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift Neurobiology of Disease vorgestellt.
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