Millionen hinterzogen: Anklage gegen Schwarzarbeit-Netzwerk

Nach monatelangen Ermittlungen gegen ein weit verzweigtes mutmaßliches Schwarzarbeit-Netzwerk hat die Staatsanwaltschaft Wuppertal Anklage gegen fünf Männer und eine Frau erhoben. Sie sollen über Scheinfirmen Bauunternehmern Rechnungen für gar nicht erbrachte Leistungen ausgestellt haben. Die Unternehmer sollen die Rechnungen als Betriebsausgaben verbucht und so Steuern und Sozialabgaben in Millionenhöhe hinterzogen haben.

Den Angeschuldigten werde unter anderem Steuerhinterziehung und Beihilfe zum Betrug vorgeworfen, sagte ein Sprecher des Wuppertaler Landgerichts. Dem 56 Jahre alten Hauptangeklagten würden 361 Taten angelastet. Bei einem weiteren Angeklagten seien es 349 Fälle.

Begonnen hatten die Ermittlungen bereits im Jahr 2016. Anfang dieses Jahres schlugen die Ermittler dann mit einer großen Razzia zu. Mehr als 1.100 Beamte waren Ende Januar im Einsatz. Sie durchsuchten 140 Wohnungen und Geschäftsräume. Die Fahnder beschlagnahmten mehrere Fahrzeuge, Bargeld im Wert von mehr als 330.000 Euro sowie Waffen. Der Zoll bezifferte den bis dahin ermittelten Schaden auf mindestens 35 Millionen Euro. (dpa)

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