"Nazi-Onlinepranger" "SoKo Chemnitz" abgeschaltet, soll Falle zum Datensammeln gewesen sein

Der sogenannte Online-Pranger für vermeintliche Neonazis, "SoKo Chemnitz", soll eine Falle zum Sammeln von Daten gewesen sein. Dies behauptete eine Gruppe von Aktionskünstlern namens "Zentrum für politische Schönheit" in der Ansprache zur Abschaltung des von ihr betriebenen, hochgradig umstrittenen Prangers für Teilnehmer der berüchtigten Proteste in Chemnitz im September. Über die Suchfunktion sollen Rechtsextreme Daten über sich selbst und ihre Kameraden geliefert haben – ohne es zu wissen.

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Laut ZPS-Gründer Philipp Ruch konnten mithilfe von Gesichtserkennungssoftware an die 1.552 Demonstranten auf öffentlich zugänglichen Aufnahmen der Demos identifiziert werden. Demonstriert haben nach Polizeiangaben jedoch rund 6.000. Die Nicht-erkannten sollten sich mit der Suchfunktion selbst anzeigen: Würde eine Person prüfen wollen, ob sie oder Bekannte, die auf einer der Demos in Chemnitz gewesen sind, bereits erkannt und denunziert wurden, würde sie zuerst den eigenen Namen in die Suchfunktion eingeben, anschließend die Namen der Bekannten. Auch zusätzliche Suchbegriffe, wie Namen von Vereinigungen und Clubs, wären demnach für das ZPS sehr wertvoll. Diese Suchbegriffe würden, als Kombination gesehen, ein Netzwerk ergeben.

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Insgesamt hatten 2,5 Millionen Internetnutzer die Denunziationsseite besucht. Diesen riesigen Datensatz wolle man nun auswerten – „gemäß Datenschutzgrundverordnung“, zitiert die Berliner Morgenpost die ZPS-Aktivistin Zora Kirch.

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