Erdoğan: "Seeräuber, die Erdgas vor Zypern abzapfen, werden bezahlen"

Der türkische Premierminister Recep TayipErdoğan warnte andere Staaten vor einer unkontrollierten Erdgasexploration der Ressourcen im östlichen Mittelmeerraum. Das Gebiet gilt als rohstoffreich und liegt im Fokus der Anrainerstaaten Türkei, Griechenland und Zypern.

Ankara wird es keinem "Seeräuber" erlauben, sich frei zu bewegen und die umstrittenen Erdgasreserven vor Zypern anzuzapfen, kündigte der türkische Präsident an. Gleichzeitig gab er ein neues Kriegsschiff in Auftrag, um Wettbewerber militärisch herauszufordern, falls sich die Notwendigkeit ergibt.

"Wir werden keine Versuche akzeptieren, natürliche Ressourcen im östlichen Mittelmeerraum durch den Ausschluss der Türkei und der Türkischen Republik Nordzypern (TRNZ) zu nutzen", sagte Erdoğan am Sonntag, so die Tageszeitung Sabah. Ankara behauptete, die Türkei habe keine Ambitionen, "Territorien" zu annektieren, versprach aber, "die Rechte unseres Landes und unserer Brüder" zu schützen.

Die Erkundung von Erdgas- und Erdölressourcen vor der Küste der Republik Zypern ist für die internationale Gemeinschaft zu einem heiklen Thema geworden, seit im Jahr 2011 die ersten Gaslagerstätten vor der Küste entdeckt wurden. Während die Republik Zypern zur EU-Gemeinschaft gehört und von den Vereinten Nationen anerkannt ist, wird TRNC, das nördliche Drittel der Insel, seit dem Jahr 1974 von der Türkei besetzt. Infolgedessen beansprucht Ankara weiterhin die Zuständigkeit für die Offshore-Forschung im östlichen Mittelmeerraum, einem Gebiet, das als reich an natürlichen Ressourcen gilt.

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