Podgora hat etwa 700 Einwohner, und weniger als 20 von ihnen haben Vertrauen zu Politikern. Sie halten ihre Versprechungen nie, sagen die Menschen, teilte der Fernsehsender BHRT mit. Ihnen zufolge wurden viele Häuser im Dorf seit dem Bosnischen Krieg in den 1990er Jahren nicht repariert, es gibt keine Busverbindung zu der Hauptstadt Sarajevo, die 30 Kilometer entfernt liegt. Außerdem sind die Wasserleitungsrohre aus Asbest, einem gesundheitsschädlichen Baumaterial, das weltweit nicht mehr benutzt wird. "Wir haben für eine Partei gestimmt, dann für eine andere, aber es ist alles dasselbe", sagte der 43-jährige Bauarbeiter Vedad Silajdžić. "Sie kämpfen nur um ihren Sessel, und sobald sie drin sind, denken sie nicht mehr an uns Menschen", fügte der 56-jährige Rentner Osman Hašić hinzu.
Die Vertreter einiger Parteien nahmen die Dorfbewohner nicht ernst und hängten ihre Werbeplakate auf. Sie wurden aber schnell zerrissen.
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