Chemische Kastration für verurteilte Pädophile in Kasachstan

In Kasachstan sollen verurteilte Pädophile einer chemischen Zwangskastration unterzogen werden: Die Regierung des Landes hat die Finanzierung von 2.000 Injektionen verabschiedet. Auch der erste Antrag auf Vollzug wurde bereits genehmigt.

Ein Pädophiler aus der Region Turkestan, dessen Name nicht genannt wird und der im April 2016 wegen Sexualstraftaten und Kindesmissbrauch verurteilt wurde, wird als Erster die Injektion unter der Aufsicht des Gesundheitsministeriums des Landes erhalten, so Beamte.

Die neuen Gesetze erlauben chemische Kastration in Fällen, in denen ein Gerichtsbeschluss in Absprache mit einer medizinischen Behörde einhergeht. Kasachstans Präsident Nursultan Nasarbajew hat etwa 23.000 € für Tausende dieser Verfahren bereitstellen lassen, aber bisher gibt es nur „einen Antrag auf chemische Kastration gemäß einem Gerichtsurteil", sagte die stellvertretende Gesundheitsministerin Ljasat Aktajewa. "Es wurden Mittel für mehr als 2.000 Injektionen bereitgestellt."

Als das Gesetz 2016 erstmals verabschiedet wurde, sagte Senator Byrganym Aitimowa, dass die Kastration "vorübergehend" sein würde: Dafür kommen Anaphrodisiaka zum Einsatz, die Libido und sexuelle Aktivität senken. In Kasachstan wird Cyproteronacetat benutzt, ein steroidales Antiandrogen, das zur Krebsbekämpfung entwickelt wurde und auch in einigen europäischen Ländern üblicherweise für diese Behandlung verwendet wird. 

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