Extremismus-Verdacht bei Asylbewerbern: Zahl der Hinweise vom Bamf an Verfassungsschutz gestiegen

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hat im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Hinweise auf verdächtige Asylbewerber an den Verfassungsschutz übermittelt. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage des FDP-Innenpolitikers Stephan Thomae hervorgeht, wurden dem Bundesamt für Verfassungsschutz auf diesem Weg 2017 bundesweit 10.597 Extremismus-Verdachtsfälle gemeldet. In den ersten acht Monaten dieses Jahres waren es 4.979 Fälle.

Zum Vergleich: Im Jahr 2015 hatte das Bamf trotz der damals sehr hohen Zahl von Asylbewerbern lediglich 571 Hinweise an den Verfassungsschutz gegeben. Ein Grund für den enormen Anstieg der Zahl der Verdachtsfälle ist ein verändertes Verhalten der Bamf-Mitarbeiter. Ein Sprecher der Nürnberger Behörde sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern sei 2017 "weiter vertieft, ausgebaut und systematisiert" worden. Die in den Außenstellen und Ankunftszentren des Bundesamts eingesetzten Beschäftigten seien zudem besonders für Sicherheitsaspekte sensibilisiert worden. (dpa)

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