Kardinal Rainer Woelki kündigt externe Missbrauchsuntersuchung für Erzbistum Köln an

Der Kölner Kardinal Rainer Woelki hat eine unabhängige Untersuchung zum Umgang des größten deutschen Bistums mit sexuellem Missbrauch angekündigt. Eine externe Einrichtung solle "unabhängig und umfassend unser eigenes – auch institutionelles – Versagen" aufarbeiten, sagte der Geistliche in einem Beitrag für das Kölner Domradio. Zum einen gehe es um Aufarbeitung der Vergangenheit, zum anderen um Prävention in der Zukunft. Nicht weniger als die Glaubwürdigkeit der Kirche stehe auf dem Spiel.

"Nur, wenn wir ehrlich und aufrichtig sind, wird uns wieder Vertrauen geschenkt werden", betonte Rainer Woelki. "Mich erreichen in diesen Tagen viele Kommentare und Nachrichten. Auch in persönlichen Gesprächen ist der Tenor: Es muss etwas passieren, so kann es nicht weitergehen. Und ich sage: Sie haben Recht! So kann es wirklich nicht weitergehen."

Am Dienstag stellt die Deutsche Bischofskonferenz die von ihr in Auftrag gegebene Studie zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland vor. Nach den bisher bekannt gewordenen Ergebnissen kommen die Autoren zu dem Schluss, dass Missbrauch über Jahrzehnte hinweg weit verbreitet war, teilweise vertuscht wurde und immer noch vorkommt. (dpa)

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