Der Prozess beginnt am 6. November vor der Jugendkammer, weil der Angeklagte zum Zeitpunkt der ihm vorgeworfenen Taten noch nicht 21 Jahre alt war. Aus Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand wird maximal zwei Stunden lang verhandelt. Zischen den Sitzungen müssen immer wieder Ruhetage eingelegt werden. Es sind zunächst dreizehn Prozesstage bis Mitte Januar angesetzt.
Laut Anklage sind in dem Konzentrationlager mehrere Hundert Menschen in Gaskammern umgebracht worden. Weitere starben aufgrund der elenden Lebensverhältnisse oder wurden durch Genickschüsse getötet worden. Wieder andere Gefangene habe man erfrieren lassen oder Gift direkt ins Herz injiziert. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, von sämtlichen Tötungsmaßnahmen gewusst zu haben. Er bestreitet früheren Angaben zufolge seine Beteiligung.
Wegen derselben Vorwürfe soll auch ein 93-Jähriger aus Wuppertal vor Gericht gebracht werden. Anders als vorgesehen, soll das Verfahren gegen ihn gesondert geführt werden kann, teilte das Gericht weiter mit. Es sei bislang noch nicht absehbar, ob der Mann verhandlungsfähig ist. Ein weiteres Gutachten dazu steht noch aus. (dpa)
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