Aleksandar Vučić war am Vortag aus Belgrad angereist, um die serbische Bevölkerung im Kosovo zu besuchen. Dazu hatte er auf Druck der USA und der EU ursprünglich alle Genehmigungen der Kosovo-Regierung erhalten. Am Samstag erklärte der serbische Präsident vor Landsleuten im Nordkosovo, dass seine Regierung praktisch keine Chancen für eine schnelle Lösung des jahrzehntelangen Konflikts sehe. Serbien werde sich aber nicht mit den Großmächten anlegen, die überwiegend das Kosovo als unabhängigen Staat anerkannt hätten, sagte der Präsident weiter. Stattdessen müsse Serbien wirtschaftlich stärker werden und seine Minderheit im Kosovo tatkräftig unterstützen. Dann könnte sich in Zukunft möglicherweise eine neue Chance für eine Konfliktlösung ergeben.
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Das Kosovo hat sich im Jahr 2008 für unabhängig erklärt und ist heute von über 110 Ländern als selbstständiger Staat anerkannt. Serbien akzeptiert das nicht. Die EU und die USA streben trotzdem an, in den nächsten Monaten einen Durchbruch in dem Dauerkonflikt zu erreichen. (dpa)