Zu Unrecht abgeschobener Asylbewerber zurück in Deutschland

Der zu Unrecht aus Neubrandenburg abgeschobene afghanische Asylbewerber ist wieder in Deutschland. Der 20-Jährige landete am Sonntag um 14.16 Uhr auf dem Flughafen Berlin-Tegel, wie ein Sprecher der Bundespolizei der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Nach der Einreisekontrolle habe ihn eine Mitarbeiterin seiner Anwältin in Empfang genommen. Er soll sich nun an diesem Montag bei der Ausländerbehörde in Neubrandenburg melden. Sein Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Greifswald wird voraussichtlich im September fortgeführt.

"Ich freue mich, wieder in Deutschland zu sein. Ich hoffe, dass ich hier bleiben darf, und ich danke für die große Unterstützung", sagte Nasibullah S. kurz nach seiner Ankunft in Berlin dem Norddeutschen Rundfunk. Nach Informationen des Senders machte er sich kurz darauf auf den Weg in die Asylbewerberunterkunft in Neubrandenburg, in der er schon vor seiner Abschiebung gelebt hatte.

Nasibullah S., der seit 2015 in der Bundesrepublik lebte, war einer jener 69 Menschen, die Anfang Juli mit einem Charterflug aus München nach Afghanistan abgeschoben worden waren. Wegen eines noch laufenden Verfahrens war die Abschiebung in seinem Fall nicht zulässig. Er hatte gegen die Ablehnung seines Asylantrags geklagt und sollte noch vor Gericht angehört werden. Nach Angaben von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) die Identität des Mannes falsch zugeordnet. (dpa)

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