Haftbefehl für Drama-Queen: Slowakin spielt 16 Jahre lang Oper in voller Lautstärke ab

Eine echte Seifenoper hat sich in der slowakischen Stadt Štúrovo abgespielt. Eine Frau hat 16 Jahre lang die Nerven ihrer Nachbarn auf die Probe gestellt, indem sie das Opernstück "La traviata" von Giuseppe Verdi in ihrem Haus lautstark ertönen ließ. Die musikalische Folter endete nun mit einem Haftbefehl gegen die Ruhestörerin.

Die Slowakin soll die Oper täglich von sechs Uhr morgens bis zehn Uhr abends in voller Lautstärke abgespielt haben, weswegen ihr Haus auch als "Opernhaus" verspottet wurde, teilte die Zeitung My Nové Zámky mit. Die Frau habe sich angeblich damit an ihren Nachbarn gerächt, die einen laut bellenden Hund hielten. Die lästigen Konzerte hätten sich auch dann fortgesetzt, als das Haustier starb.

Im Jahr 2015 habe der Bürgermeister von Štúrovo eine vorläufige Verfügung erlassen, die Einwohnern das laute Anhören von Musikaufnahmen untersagte. Dagegen sei die Frau in Berufung gegangen, so dass der italienische Opernklassiker nach zwei Jahren und drei Monaten Stille wieder auf den Straßen erdröhnte. Erst im März 2018 bekräftigte der oberste Gerichtshof die Urentscheidung des Bürgermeisters. Die Musikliebhaberin sei schließlich festgenommen worden und befinde sich jetzt in Untersuchungshaft. Für ihr Vergehen drohen ihr sechs Monate bis drei Jahre Haft.

Warum sie ausgerechnet die berühmte italienische Oper auswählte, ist nicht bekannt. "La traviata" ist Italienisch für "Die vom Wege Abgekommene".

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